In Rio endeten am Wochenende die Olympischen Spiele und die letzten Medaillen wurden vergeben. Eine nicht weniger prestigeträchtige Trophäe wurde zeitgleich in Jena vergeben. Hier wurden die Finals der German Jugger League ausgespielt und insgesamt nahmen daran 17 Teams aus der Bundesrepublik teil. Mit im Rennen waren die Mad Monkeys aus Hagen und das seit diesem Jahr gegründete „Newcomerteam“ HaWu AllstarZ mit Spielern aus Hagen und Wuppertal, welche bereits ihre Fähigkeiten auf diversen Turnieren mit sehr guten Platzierungen gezeigt haben.
Topfavoriten sollten die Zonenkindern aus Jena und der Serienmeister Rigor Mortis aus Berlin sein, die orang-blauen „Gevelsberger“ gehörten bestenfalls zum erweiterten Favoritenkreis.
Bei der Gruppenauslosung erwischten die AllstarZ eine vermeintlich leichtere Gruppe mit Bochum 2, Amazonenkinder und Keulen Eulen in welcher man sich souverän als Gruppenerster durchsetzte.
Im Anschluss spielte man gegen die Mad Monkeys, welche als bunt zusammen gestellte Söldnertruppe auftraten und in diesem Spiel chancenlos waren.
Danach folgte bereits ein Highlight-Spiel. Im Double Elimination Modus musste man gegen Rigor Mortis ran. Vor rund 2 Wochen gab es diese Begegnung bereits zwei Mal in Hannover und dort konnten die AllstarZ eines der beiden Spiele gewinnen. Der erste Satz ging mit 5-2 an Rigor Mortis und somit stand man im zweiten Satz direkt unter Zugzwang. Taktisch klug und mit vollem Einsatz aufspielend schafften die Gevelsberger den Ausgleich und erzwangen so den finalen und entscheidenden dritten Satz. Nach langen und umkämpfen Zügen konnte man sich hier jedoch sogar recht deutlich mit 5-1 durchsetzen und war somit weiterhin im Rennen um die vordersten Plätze dabei.
Am Sonntag sollte das erste Spiel gegen die bis dato ebenfalls unbesiegte Erstvertretung aus Bochum stattfinden. Beide Teams kannten sich in- und auswendig auf Grund der vielen bereits gegeneinander gespielten Partien und im NRW-Derby hatten die AllstarZ am Ende die Oberhand und konnten sich in beiden Sätzen klar durchsetzen. Dadurch standen die orang-blauen im Halbfinale. Für Bochum ging es ins Looser Bracket.
Auf den anderen Plätzen ging es parallel weiterhin heiß her. Die Zonenkinder mussten gegen Rigor Mortis ran. Diese Spiele sind immer legendär und für knappe Ergebnisse mit offenem Ende bekannt. Auch dieses Mal wurde sich nichts geschenkt aber am Ende kam der Sieger aus Berlin. Der Juggerhaufen Bochum 1 hatte sein Spiel gegen Anima Equorum gewonnen und traf auf Rigor Mortis. Beide Teams waren durch ihre vorherigen Siege top motiviert und jeder wollte als Sieger vom Feld gehen. 3-5 gewannen die Berliner den ersten Satz, doch die Bochumer legten den Respekt ab und fingen an sich auf ihre Stärken zu besinnen und wurden das aktivere Team was mit einem Sieg im zweiten Satz belohnt wurde: 5-4. Der entscheidene Satz ging am Ende mit 5-3 aus, für Bochum! Eine Sensation. Der Serienmeister aus Berlin war somit raus. Nur 2002 + 2003 konnte das Team Drachenblut die Schale gewinnen, danach ging die Trophäe stets nach Berlin.
Im Halbfinale kam es zum Kräftemessen zwischen den AllstarZ und der GAG aus Berlin, die zuvor die Mitfavoriten aus Jena besiegten und somit aus den Titelträumen rissen. Die AllstarZ konnten den ersten Satz deutlich mit 5-0 für sich entscheiden aber die GAG zeigte im zweiten Satz ihre Klasse und kämpften sich trotz eines 3-0 Rückstandes auf 3-3 zurück aber am Ende hatten die AllstarZ wieder zurück ins Spiel gefunden und beendeten den Satz mit 5-3 und standen somit als Finalist fest.
Danach spielte die GAG gegen Bochum aber auch hier setzten sich die schwarz-roten aus Bochum durch und zogen ins Finale ein.
Die Finalpartie zwischen den beiden Westteams verlief für die AllstarZ mit einem perfekten Start. Taktisch sicher aufgestellt und aus einer sicheren Linie heraus knackte man die Bochumer Formation und platzierte Jugg um Jugg und drückte der Partie von Anfang an klar seinen Stempel auf: Endstand 7-0.
Bei heißen Temperaturen mussten die 6 SpielerInnen der AllstarZ alles an Reserven mobilisieren um auch den zweiten Satz für sich entscheiden zu können. Bochum wehrte sich mit allem was sie hatten und konnten zwei Juggs erzielen, was aber am Ende nicht reichte und somit ging das Finalderby mit 7-2 an die AllstarZ die sich nun auf der Schale als drittes Team überhaupt verewigen können.
„Unglaublich, was dieses Team über diese kurze aber intensive Saison gezeigt hat ist stark. Das wir hier am Ende für unseren Einsatz mit dem Gewinn der Ligameisterschaft belohnt werden hätte ich nicht zu träumen erhofft, aber ich bin glücklich und stolz und für die Region West ist es auch ein tolles Ergebnis“, so Kurt Kniffka, Läufer der AllstarZ. Jetzt steht zum Saisonfinale noch die Deutsche Meisterschaft in Waidhaus an.